DAYLIGHT IS WAITING FOR YOU

Dieser Satz stammt aus einem Lied und gleichzeitig aus einer wahren Gegebenheit. Aus mehreren Lebensgeschichten, ineinander verknüpft, verstrickt, verbunden.

Als ich Jose Luis, einen Schamanen und Freund aus Peru kennen gelernt habe, damals vor sechs Jahren in Mexico, hat er mich angeschaut und gemeint: Tu eres una chica de la oscuridad. Du bist ein Mädchen der Dunkelheit.

Lange habe ich nur schwarz getragen. Und schwarz gemalt – auf Papier und in den Geschichten, in meinem Kopf und im realen Leben.

Mein Vater war drogensüchtig, cholerisch und tyrannisch. Nicht nur, aber auch. Mein Grossvater mütterlicherseits, den ich nie kennen gelernt habe, war manisch depressiv und alkoholkrank. Unter anderem. Die Frauen, meine Grossmutter und meine Mutter, ich und meine Schwestern, hatten wenig Raum neben diesen Männern, die gestützt, gehegt, gepflegt und mit Samthandschuhen angefasst werden mussten. Und trotzdem war selten etwas gut genug. Schnell sind die Energien gekippt.

Einige der Männer, die mich in meinem Leben begleitet haben, tragen ähnliche Geschichten und Energien in sich und in die Welt.

Und ich selbst kenne Depressionen, Schlaflosigkeit, Selbstverletzung in allen möglichen Formen, Süchte und Sehnsüchte.

In den letzten Jahren war ich in Therapien, in Satsangs, auf Reisen, in Meditationen und in Ausbildungen. Auf und ab. Immer wieder muss-te ich mich von Menschen und von Glaubenssätzen und Mustern trennen – das Unbekannte und Unsichere ist mir nahverwandt. Ich habe verletzt und ich wurde verletzt.

Und jetzt, hier und heute, begleitet mich dieser eine Satz: Daylight is waiting. Das Leben wartet.

Menschen mit einer Familiengeschichte, die von Schmerz und Ablehnung und Dunkelheit geprägt ist, die zieht es immer wieder zum Altbekannten. Das andere, das Unbekannte macht Angst. Man fühlt sich wohl, dort, wo man sich auskennt. Auch wenn dies schmerzhafte Situationen sind, geprägt von Ablehnung, Streit, Angst, Sucht.

Das Neue, das andere macht Angst und es kann sich wie Verrat anfühlen, wenn man loslässt und weitergeht, Nein sagen lernt und sich verabschiedet.

Es kann sich wie Verrat anfühlen, wenn man sich dem Licht zuwendet, nicht in schmerzhaften Situationen bleibt, weil man es nicht anders kennt, wenn man weiter geht, auch wenn Freunde, Liebhaber und Familie im Altbekannten bleiben. Weil sie es nicht anders wollen und oftmals nicht anders können. Es ist nicht ihr Weg.

Aber: Daylight is waiting for YOU.

Ich kenne und ich verstehe Menschen, die sich das Leben nehmen, oder sich nach dem Tod sehnen. Ich habe mit Drogensüchtigen gelebt und gearbeitet und ich verstehe diese Sehnsucht nach Leben, die manchmal in die Sucht führt. Ich kenne die Abhängigkeit von Liebe, in einer Welt, die oftmals unliebsam auf das Alleinsein, auf das Abgetrennte aufmerksam macht.

Ich er-kenne das Dunkle, im Gegenüber, in dir und in mir selbst. Das Dunkle begegnet uns nicht einfach nur so im Aussen, es verweist immer auch in die eigene Dunkelheit, die noch nicht tief gefühlt, gelebt, erforscht worden ist.

Vor einer Session mit Pflanzenmedizin sage ich oft: Alle-s ist/sind willkommen heute. Das Dunkle, das Helle, alle Energien über Raum und Zeit.

Und ich lade ein, für euch alleine oder am Vollmond, zum Moonday am 09.03.2020 gemeinsam Licht und Schatten – alles – zu erforschen, was an Emotionen, Empfindungen, Ängsten und Sehnsüchten dasein, was verabschiedet, bewegt, geteilt und im Stillen beobachtet werden will.

Wir wenden uns der Sonne zu – ohne der Dunkelheit den Rücken zu kehren. Wir öffnen uns der Liebe – ohne die Ablehnung und Kälte in der Welt zu verneinen. Wir erfreuen uns des Lebens und wissen um die Todessehnsucht in und um uns.

Wir wollen leben. Wir leben. Mit allem und allen, die uns begleiten.

Moonday, 9.3.2020 / 19.00 Uhr / Schmelzbergstrasse 50, Zürich

076 393 93 28 / lbianchi000@gmail.com / www.liabianchi.com

 

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