Offenheit

Dann, wenn wir uns öffnen, uns selbst und dem Gegenüber, dann, wenn wir ehrlich sind, aussprechen, was wir fühlen, was wir wollen, wonach wir uns sehnen und was wir ängstigen, dann entsteht ein Feld, das so offen ist, dass alles darin erscheinen und sich zeigen darf. Ich will es Liebe nennen, eine Liebe, die nichts mit Romantik gemein hat, nichts mit Versprechungen, die wir nicht halten können (und auch nicht müssen), nichts mit Erwartungen, denen niemand gerecht werden kann.
 
Dann, wenn wir uns öffnen und uns selbst und der Welt zeigen, dann kann auch im Gegenüber etwas aufatmen und vielleicht kann sich dadurch etwas er-lösen, etwas, das sich über Jahr und Tag verstecken musste, das, was wir bekämpfen, unterdrücken, verleugnen, verschweigen; immer nur ändern und heilen versuchen.
 
Wir alle spielen tausend Rollen und tragen noch mehr Masken – pretend to be: sein, wie es sich gehört und wie es sich für unseren Verstand sicher anfühlt. Gut sein, erfolgreich, stark und selbstbewusst. Sich seiner selbst bewusst zu sein, bedeutet tief in sich zu gehen und bereit sein allem zu begegnen, alles mit dem Licht des Bewusstseins zu beleuchten – auch und gerade das, was wir nicht sehen und schon gar nicht der Welt zeigen wollen.
 
Der Verstand denkt, dass wir sicher sind, dann wenn wir uns schützen und so tun als ob – alles gut ist, wir furchtlos frei von Neid und Angst und vor dem Tod durch unser Leben gehen. Aber das Herz, das weiss, dass es gross genug und so weit und voller Liebe ist, dass es alles er-tragen kann und dass sich, wenn wir uns öffnen ein Feld entsteht, offen, empfänglich und frei von Wertung und Ausschluss, in dem sich alles zeigen, er-lösen und befreien darf.
 
Etwas in uns weiss, dass durch diese Offenheit wahre Empfänglichkeit, wirkliche Bindung, ehrliche Begegnung entstehen kann und das alles andere – tägliche Bekanntschaften, schneller Sex, Smalltalk bei Kaffee und Kuchen oder bei der Arbeit – immer nur an der Oberfläche kratzen, aber nichts von dem, was wir wirklich sind zu berühren vermag.
 
Vor ein paar Tagen da kam ein Mann in eine Session. Ein Mann mit einer Vergangenheit voll von Gewalt, Gefängnis und Drogen. Mein Verstand wollte mich schützen, aber mein Herz hat sich bereits geöffnet und den Mann eingeladen. Und in dieser Öffnung ist etwas Wunderbares entstanden: Vertrauen und Nähe, in der sich Traurigkeit und Gefühl zeigen und ein Loslassen passieren konnte. Normally I don`t trust anybody, sagte er lachend, aber etwas in ihm habe sich ganz von selbst geöffnet und – ohne sein oder mein aktives Zutun – ist ein Raum entstanden, in dem sich das zeigen konnte, was sich zu zeigen bereit war.
 
Ich, er, du, wir machen das nicht, es passiert unweigerlich, dann, wenn wir uns öffnen, gegenüber uns selbst, dem anderen und allem, was sich in dieser Offenheit zeigen möchte.
 
Liebe passiert, sie zeigt sich dann, wenn wir nichts ausschliessen und das, was da sein will willkommen heissen – auch das Dunkle, auch die Scham, die Trauer, die Wut und auch unseren Widerstand gegenüber genau dieser Offenheit und Empfänglichkeit.
 
 
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