Alles wandelt sich stetig. Der Wandel ist das einzig Beständige in unserem Leben. Und alle einzelnen Teile des Lebens hängen zusammen und beeinflussen sich gegenseitig.
Das Innere der Erde bewegt sich und beeinflusst somit die Erdoberfläche, die Erdkruste, die Kontintentalplatten werden durch die Bewegung im Innern in Gang gesetzt, was wiederum die Natur und die Menschen dazu zwingt sich zu bewegen, sich zu verändern und sich neu anzupassen.
Alles Leben ist diesem ewigen Kreislauf der Bewegung unterworfen, alles ist in einem ständigen Prozess, verändert, erneuert sich, stirbt, geht, kommt wieder. Nichts hat Bestand, nichts bleibt, wie es einmal war.
Wir Menschen wünschen uns Sicherheit, Beständigkeit und Kontrolle. Wir haben begonnen die Natur und alle Aspekte des Lebens zu kontrollieren, unsere Wohn- und Arbeitsverhältnisse, Essgewohnheiten, unseren Körper, unsere Mitmenschen, unsere Beziehungen. Wir haben den Wunsch uns einzurichten, niederzulassen, eine Sicherheit zu erlangen, die immer nur eine Illusion sein kann.
Unsere Gesellschaft ist auf diesem Prinzip aufgebaut. Eine Arbeit erlangen, eine Familie gründen, ein Haus bauen. Ähnliche Abläufe, die immer gleiche Arbeit, die gleichen Menschen, ähnliche Gespräche.
Das Leben will fliessen, die Seele will sich wandeln, das ist der natürliche Prozess des Lebens – dem wir uns immer wieder zu widersetzen versuchen. Indem wir in schwierigen, unbefriedigenden Situationen verharren. Indem wir versuchen ein Arbeitsverhältnis aufrechterhalten, das uns nicht zufriedenstellt, uns aber eine Scheinsicherheit vermittelt. Indem wir versuchen an einer Beziehung festzuhalten, einen Menschen halten wollen und unsere eigene Veränderung und den Wandel der anderen Person ignorieren und anzuhalten versuchen.
Das Leben kann nur fruchtbar, zufriedenstellend, bereichernd sein, wenn wir uns nicht gegen den Wandel stellen. Wenn wir lernen auf uns selbst zu hören, auf unsere Bedürfnisse, auf unseren Wunsch weiterzugehen, uns zu verändern. Eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn man gemeinsam mit dem Strom fliesst, sich dem Wandel ergibt, mit der Veränderung mitgeht, wenn man die eigenen Veränderungen und die des anderen akzeptiert und unterstützt.
Der Wandel ist das einzig Beständige in unserem Leben. Wir dürfen uns nicht gegen ihn stellen, sonst bleiben wir selbst stehen.
Wir fürchten uns vor dem Wandel. Denn nichts ist so absolut, so notwendig und unumgänglich – nichts ist so wunderbar und bereichernd und gleichzeitig doch so schmerzhaft wie der Wandel.
Text: 2015, für mich & dich und für Mirjam <3
