FEINFÜHLIGKEIT – TRAUMA – ZWEIFEL

Wenn sich zu einer ausgeprägten Feinfühligkeit ein Kindheitstrauma gesellt, das darauf beruht, nicht in dieser Feinheit gesehen, beschütz, behütet und gefördert worden zu sein, dann orientiert sich das Kind und später der Erwachsene oft mehr am Gegenüber, als am eigenen Empfinden. 

Es fühlt mehr das Aussen als sein Inneres. Gleichzeitig fühlt es sich falsch und fremd und isoliert und ein Weg aus der Isolierung ist sich anzupassen an das Umfeld – was dem Kind durch seine Feinfühligkeit wunderbar gelingt, weil es die Personen fühlen und lesen und so reagieren kann, wie es sich das Gegenüber wünscht. 

Als Erwachsene/r wird es zur (Lebens-)Aufgabe sich selbst fühlen zu lernen und die Bedürfnisse der anderen nicht automatisch vor die eigenen zu stellen. Herauszufinden, welcher Impuls aus dem Inneren und welcher vom Aussen kommt. 

Und wenn der eigene Weg als Erwachsene/r vielleicht ein bisschen unkonventionell, oder sicher ganz anders als der der Eltern und Grosseltern wird, dann fehlt zusätzlich Schutz und Stütze der ganzen Ahnenlinie – eine stabile (energetische) Basis, auf dem sich Vertrauen in sich selbst und in den eigenen Weg ausbilden kann. 

Viele, die ich kenne und begleite – und auch ich selbst – haben ihren bisherigen Weg so oder ähnlich erlebt. 

Ich selbst bin eine Zweiflerin. Es gibt Tage, da zweifle ich an allem und jedem und natürlich auch an mir selbst. Ich zweifle an meinem Weg, an meinen Gaben, an meinem Wohnort, an Beruf und Berufung, an Beziehungen und Freundschaften. 

Lange und immer wieder habe ich mir gewünscht, geradlinig zu sein, entschieden, entschlossen, entscheidungsfreudig. Aber auf ein Ja folgt trotzdem meist früher als später ein Aber. Oder ein Nein, auf das wieder ein Ja folgt undsoweiter. 

Ich bin in vielen Feldern zu Hause, vernetzt und verankert und ich kenne alle möglichen Polaritäten in und um mich. 

Meine Energien sind oft zerrissen-zerstreut in alle Himmelsrichtungen und manchmal kostet es mich Zeit und Energie mich wieder zusammenzusammeln und zu spüren: das, hier und jetzt, das bin, das fühle ich. 

Das ist Fluch und Segen zugleich, weil ich mich schnell in dein Energiefeld einklinken und dich dort fühlen und sehen kann. Aber mich manchmal auch verliere in einem Gegenüber. 

Ich habe lange geglaubt, ich sei falsch damit, in einer Zeit und Gesellschaft der Schnelllebigkeit und Zielstrebigkeit, in der alles klar und eindeutig und schnell entschieden werden muss. 

Heute, wie ich hier sitze, mit meinem Tee in der Hand, leiser Musik und einer Kerze im Hintergrund, weiss ich, dass ich und alles genauso richtig ist. Ich sehe die Zusammenhänge und ich spüre die Kraft, die auch im Zweifel steckt.

Diese Kraft, die im Feinen, Unbestimmten schlummert, das abwartet und abwägt und sehr viel fühlt und wahrnimmt, die nicht nur das Eine, sondern auch das Viele kennt.

Mir wurde immer wieder gesagt, ich müsse mich besser abgrenzen und schützen und manchmal ja, stimmt das wohl und ich schliesse auch das nicht aus. 

Aber trotzdem bin ich ganz oft grenzenlos, in alle Richtungen zerstreut, mit unzähligen Möglichkeiten und auch Feldern und Sphären verbunden und in dieser Weite verliere ich mich und genau dort finde ich mich auch immer wieder, in unzähligen Schattierungen und Möglichkeiten, die das Leben ist. 

Das ist manchmal anstrengend, gewiss, für mich selbst und für meine Nächsten, aber es ist auch Gabe und Fülle zugleich. 

Ich habe gelernt auf mich selbst zu achten, mich zurückzuziehen, um mich wieder zu sammeln, nicht viele Menschen gleichzeitig zu treffen und mich auch wieder aus Feldern von Menschen zurückzuziehen und ja, mich auch abzugrenzen. 

Yoga hilft und Atmen, Malen und Meditation, die Natur und vor allem die Bäume. Und die sagen mir immer wieder: du bist wunderbar und genau richtig, so wie du bist. 

Und falls du heute an dir zweifelst und dich verloren fühlst und falsch, dann flüstere ich die Botschaft der Bäume an dich weiter: Du bist wunderbar und genau richtig, so wie du bist. 

Fühl dich umarmt, feinfühlige/r Zweifler/in und wenn du mir mit (und anderen feinen Seelen) Yoga machen und Atmen, oder dich von mir mal fühlen und sehen magst in einer Einzelsitzung, dann melde dich gerne.

 

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