RITUALE – eine wahre Geschichte

Ich mache oft Rituale. Zum Einschlafen, zum Loslassen, um mich zu verbinden (meistens mit mir selber).


Rituale spenden Trost, Schutz und können uns stützen in wilden, rauen Zeiten, oder in Momenten des Abschiedes, sowie des Neuanfanges. Sie können helfen, uns zu fokussieren und unsere Energie auf das zu lenken, was wir uns wünschen.


Braucht es das alles?, frage ich mich manchmal. Steine und Kerzen und Karten.


Nein, ist die Antwort. Natürlich nicht. Aber es kann eine Stütze sein, unseren unruhigen Geist beruhigen, eine Brücke und Krücke, in Zeiten des Übergangs.


Dazu eine wahre Geschichte:


Meine Schwester hat ihren Exfreund gepflegt und in den Tod begleitet. Sie hat tagelang an seinem Bett gesessen und als der Tod nicht mehr weit entfernt schien, war ihre grösste Angst, dass er gehen könnte, dann wenn sie gerade nicht dort ist.


Ich habe ihr geraten, zwei Steine zu suchen und einen Stein ihrem Freund zu geben und den anderen zu behalten. Ihm zu sagen, dass sie verbunden sind, über diese Steine und darüber hinaus und wenn er gehen wolle, wenn sie gerade nicht da sein kann, sei dieser Stein Symbol für die Verbundenheit, die über das physische Dasein hinausgeht.


Sie war skeptisch, ihr Freund sei nicht spirituell.


Am nächsten Tag rief sie mich aufgeregt an. Sie habe an seinem Bett gesessen, durch starke Medikamente sei ihr Freund halb im Delirium gewesen und habe auf ein Bild an der Wand gezeigt. Was das sei, habe er gefragt und dann: sind das Steine? Sind das Lia`s Steine?


Sie hat darauf hin zwei Steine gesucht und ihm den einen gegeben, den anderen behalten. Er ist mit dem Stein in der Hand gestorben – als meine Schwester gerade auf Arbeit war.


Sie trägt ihren Stein nun als Anhänger bei sich, der andere liegt auf seinem Grab.


Natürlich sind ihre Seelen nicht über die Steine verbunden, das wissen wir alle.
Darum geht es auch nicht. Aber unser Mind, der Verstand, der Kopf mit den vielen Fragen braucht manchmal eine Stütze, eine Krücke, Trost und Kraft.


Und dies können wir in Ritualen finden, in Gegenständen, Symbolen. So sanft und liebevoll dürfen wir mit uns sein, verständnisvoll mit unserem Menschsein, das traurig ist, wenn jemand stirbt, auch wenn der spirituelle Teil in uns vielleicht weiss, oder zumindest wissen will ;-), dass es den Tod nicht gibt.


Wenn wir unser Menschsein mit den Ängsten, der Trauer, der Wut, der nie enden wollenden Sehnsucht nach Liebe und Verbundenheit nicht länger verneinen, uns verständnisvoll für uns selbst öffnen, erst dann können wir auch zu dem gelangen, was unser Menschsein übersteigt und es gleichzeitig umschliesst.


Gerne begleite ich dich in Zeiten des Übergangs, des Abschiedes und beim Neuanfang; mit Ritualen, über den Körper, beim Malen, mit Karten und Steinen 😉 Online, via Zoom/Skype oder live in Zürich. Mit oder ohne Maske.


Alles Liebe

Lia

Foto: Abschiedsritual heute, 29.11.2020 Friedhof Witikon

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